Station 12

Faulbehälter

Gegensätzlich zu den biologischen Vorgängen bei der Abwasserbehandlung, die nach dem Vorbild der natürlichen Selbstreinigung im Gewässer überwiegend aerob (in der „wässrigen“ Umgebung ist gelöster Sauerstoff vorhanden) verlaufen, erfolgt der Abbau organischer Feststoffe (Klärschlamm) -in Form von Primär- und Sekundärschlämmen- überwiegend anaerob im Faulbehälter.

Anaerobe Bakterien (z.B. Methanbakterien), luft- und lichtdicht von der Außenwelt abgeschottet, setzen die organische Substanz (Faulschlamm) unter ständiger Vermischung bei einer Temperatur von ca. 37° C und während einer Aufenthaltszeit von ca. 25 Tagen um. Dabei wird etwa ein Drittel der vorhandenen Feststoffe in Gase überführt.

Der Abbau erfolgt in mehreren, aufeinander folgenden Abbauphasen. Die Produkte bei diesem Abbau sind dann Kohlendioxid, Wasser und das energiereiche Methangas, welches als Energiequelle in der Kläranlage genutzt werden kann.

Die beiden Faulbehälter sind in Reihe geschaltet und arbeiten nach dem Verdrängungsprinzip, d.h. die Menge Klärschlamm, die in den Faulbehälter 1 gefördert wird, verdrängt die gleiche Menge an Faulschlamm in den Schlammstapelbehälter. Ziel des Verfahrens ist, dass der Schlamm nicht mehr in saure und stinkende Gärung übergehen kann (Stabilisierung), was zu Geruchsbelästigungen und Schwierigkeiten in der nachfolgenden Behandlung und Beseitigung führen würde.

Fakten/Zahlen:

Faulgasanfall: ca. 1.000 m³/d

Aerobe Bakterien benötigen Sauerstoff zum Leben.
Anaerobe Bakterien können mit Sauerstoff leben, brauchen ihn jedoch nicht.